Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

88 89 Begegnungs - und Entdeckungsraum Begegnungs - und Entdeckungsraum Zwischen Fürstenwalde/Spree und Bad Saarow wurde bereits von den Nationalsozialisten eine unterirdische Nachrichtenzentrale errichtet. Eigent- lich hätte die Anlage nach Ende des Zweiten Weltkrieges aufgrund von Beschlüssen der Alliierten gesprengt Bunkermuseum Fuchsbau Der Bunker Fuchsbau ist eine der wenigen Bunkeranlagen in Deutschland, die in drei unterschiedlichen Systemen eine Nutzung fand. werden sollen. Doch im Rahmen der umfangreichen militärischen Aufrüs- tung der DDR erhielt dieser Standort eine neue Funktion. Zwischen 1965 und 1990 nahmen der historische Bunker und ein eigens errichteter unterirdischer Neubau die Funktion des Zentralen Gefechts- standes 14 ( ZGS - 14 ) des Kommandos Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA -Luftstreitkräfte auf. Nach der deutschen Wiedervereinigung erfolgte eine kurzzeitige Nutzung durch die Bundeswehr, die 1994 mit der Abwick- lung des Standortes und einem Ver- schluss des Bunkers endete. Nachdem auch dieses Gelände zuerst in Vergessenheit geriet, steht der Bunker seit einigen Jahren unter Denkmalschutz und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Neben den Führungen durch das Bauwerk werden den Besucher:innen auch historische Luftlagen, eine Hilfe- stellung für das Abhören der Rund- funk- und Drahtfunkmeldungen in der Hochphase des Luftkrieges im Dritten Reich, im einstigen Luftlagedarstellungs- raum präsentiert, um daran anschau- lich die Funktion des Gefechtsstandes zu erläutern. Kontakt: Am Fuchsbau 8 a 15526 Bad Saarow, Deutschland www.bunkermuseum-fuchsbau.de Geöffnet: Januar –Dezember GPS : 52 ° 19 ‘ 24 . 8 “N 14 ° 03 ‘ 28 . 3 “E Bunkermuseum Fuchsbau i Ein von den Nationalsozialisten ab Ende der 1930 er Jahre errichtetes Rüstungswerk zur Herstellung des hochreaktiven und aggressiven Mit- tels Chlortrifluorid (Deckbezeichnung »N-Stoff«) mit der Tarnbezeichnung »Seewerk« wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges zu einem der geheimsten Standorte der Truppen der Sowjetarmee in der DDR ausge- baut. Spätestens in den 1970 er Jah- ren wurde dazu der einstige riesige unterirdische Fabrikationsbunker zu einem Gefechtsstand, der zur Führung der unterschiedlichen Einheiten der Sowjetarmee dienen sollte, ausgebaut. Verbindungsoffiziere aller relevanten Staaten, die sich ab 1955 im Rahmen des militärischen Bündnisses der Warschauer Paktstaaten zusammen- Unterirdische Bunkeranlage Falkenhagen Der Bunker Falkenhagen zählt zu den größten Bunkeranlagen in Brandenburg. Als Rüstungsstandort errichtet, unterhielt die Sowjetarmee hier einen wichtigen Gefechtsstand. geschlossen hatten, wären im Fall einer militärischen Eskalation mit den Truppen der NATO hier eingezogen. Dazu fanden im dichten Wald von Falkenhagen umfangreiche Baumaß- nahmen statt, um die neue Funktion sicherzustellen. Mit dem Abzug der nunmehr russischen Truppen 1994 setzte auch der Verfall der Gebäude und des gesamten Geländes ein. Schrottdiebe und Umweltsünder tobten sich eine Zeitlang aus. Seit einigen Jahren wird das Areal als Paintball- und Airsoftgelände bespielt. Bau- und Sicherungsmaßnahmen stoppten den Verfall. Der unterirdische Bunker und einige Gebäude können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Kontakt: Zum Seewerk 15306 Falkenhagen (Mark), Deutschland www.bunker-museen.de/falkenhagen Geöffnet: Januar –Dezember GPS : 52 ° 25 ‘ 47 . 8 “N 14 ° 21 ‘ 12 . 4 “E Unterirdische Bunkeranlage Falkenhagen i

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